Der Karpfenfisch gehört zu den bekanntesten Süßwasserfischen europäischer Gewässer und weist überregional ein recht breites Vorkommen auf. Trotzdem ist die Wildform des Karpfens zunehmend vom Aussterben bedroht.
Die heimischen Bestände sind fast ausnahmslos auf Besatzmaßnahmen von Züchtern zurückzuführen. Die Unterschiede der Karpfen beziehen sich primär auf ihre Beschuppung, weswegen zuerst einige Gemeinsamkeiten aufgezeigt werden sollen:
Karpfen besitzen einen gedrungenen, hochrückigen Körberbau, teils einen Buckel hinter dem Kopf und können bis zu 40-50 Jahren alt werden. Karpfen kommen zumeist in warmen und flachen Süßgewässern wie Weihern und Baggerseen, aber auch in den Mittel-und Unterläufen von Flüssen sowie Brackwasserbereichen vor.
In Flüssen bevorzugen sie ruhige Bereiche wie Buhnenfelder, Häfen und Altarme. Bei der Nahrungsaufnahme ist der Karpfen nicht gerade als besonders wählerisch bekannt, was ihm nicht zuletzt den Spitznamen „Wasserschwein“ eingebracht hat. Den Hauptteil der Nahrung stellen am Gewässergrund lebende Schnecken, Würmer, Muscheln oder Larven dar. Ihre Nahrung saugen die Karpfen mit ihrem vorstülpbaren Maul ein und zerkleinern sie mit den drei im Schlund befindlichen Zahnreihen. Selten kommt es unter größeren Karpfen auch zu raubfischartigem Verhalten.
Im Folgenden werden die bekanntesten Karpfenfische unserer Gewässer vorgestellt.
Wildkarpfen
Der Wildkarpfen tritt nur noch vereinzelt auf. Sein Ursprungsgebiet erstreckt sich auf die Zuläufe des Kaspischen- und Schwarzen Meers sowie den Aralsee und die Donau. Durch Kreuzungen mit Schuppenkarpfen sind reine Wildkarpfen kaum mehr anzutreffen.
Ihr Körperbau ist deutlich länglicher und weniger hochrückig als der von gezüchteten Karpfen.
Schuppenkarpfen
Der Schuppenkarpfen ist optisch der ursprünglichen Wildform des Karpfens von allen Zuchtformen am ähnlichsten. Er ist über und über mit großen Schuppen bedeckt.
Der Körperbau hat nicht selten eine Tendenz zur Torpedoform, allerdings kann er, gleich dem Spiegelkarpfen, auch in selteneren Fällen eine rundliche Form aufweisen.
Spiegelkarpfen
Den Spiegelkarpfen erkennt man an seinen vereinzelten und unregelmäßig auftretenden Schuppen, die sein charakteristisches Merkmal zur Unterscheidung von anderen Karpfen sind. Die Schuppen treten zumeist entlang des Rückens, der Schwanzflosse vorgelagert, am Bauchfell oder kurz nach den Kiemen auf. Selten sind auch auf Höhe des Seitenlinienorgans vereinzelt Schuppen zu sehen.
Ein weiteres Charakteristikum ist die teils extrem gedrungene Form, die manche Spiegelkarpfen nahezu kugelförmig erscheinen lässt.
Zeilkarpfen
Der Zeilkarpfen ist dem Spiegelkarpfen recht ähnlich, dennoch zeichnet ihn eine Besonderheit: im Gegensatz zum Spiegelkarpfen hat er eine von der Schwanzflosse über das Seitenlinienorgan bis hin zu den Kiemendeckeln führende Schuppenreihe. In seltenen Fällen wird diese von einer zweiten oder sogar dritten parallel verlaufenden Schuppenreihe begleitet.
Bestände an Zeilkarpfen sind im Vergleich zu Spiegel-und Schuppenkarpfenvorkommen eher die Ausnahme und keineswegs in jedem Gewässer mit Karpfenbestand vorzufinden.
Lederkarpfen
Der Lederkarpfen ist eine weitere Zuchtform der Karpfen, die dem Spiegelkarpfen verblüffend ähnlich sieht. Bei genauerem hinsehen fällt jedoch das Fehlen jeglicher Schuppen auf. Deswegen wird der Lederkarpfen auch Nacktkarpfen genannt.
Wie bei Zeilkarpfen sind auch Lederkarpfenbestände eher rar gesät.
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Koi
Der Koi wurde ursprünglich aus Japan nach Europa gebracht und ist ebenfalls eine Zuchtform. In europäischen Gewässern ist der Koi ein „Neozoon“, ein ursprünglich nicht heimisches Lebewesen, jedoch tritt er hierzulande meist nicht invasiv auf. In Australien beispielsweise kommt es häufig zur Verdrängung heimischer Fischarten durch den Koi.
Sein aufällig buntes Schuppenkleid und die vielfältigen Färbungen machen ihn vor allem zu einem beliebten Zierfisch. Für Karpfenangler ist der Koi aufgrund des seltenen Vorkommens und der farbigen Schuppen trotz der geringeren zu erwartenden Größe im Vergleich zu anderen Karpfenarten ein ganz besonderer Fang.
Graskarpfen
Der Graskarpfen gehört nicht zu den Mitgliedern der bis dato erwähnten Karpfenfamilie, was ihm auch unschwer anzusehen ist. Dennoch ist er für viele Karpfenangler von großem Interesse, da ihn zu fangen ein gewisses know-how erfordert. So ist sein Maul im Kieferbereich sehr hart, in den Mundwinkelpartien wiederum sehr weich. Während ersteres oftmals Probleme beim Eindringen des Hakens verursacht, schlitzt der Haken schnell aus dem weichen Mundwinkelbereich aus.
Des Weiteren frisst der Graskarpfen in seinem natürlichen Lebensraum hauptsächlich Wasserpflanzen und nicht so häufig vom Grund, was durchaus bei der Köderpräsentation berücksichtigt werden sollte.
Ich würde mich über dein Feedback in den Kommentaren sehr freuen!
Autor: Noah
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27 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
danke
wie gehts
servus leout
servus Linde
hallo meine kebabs
die wildform ist also nur derschuppen Karpfen
Es fehlt doch der Tostolob (Silberkarpfen)
Oder?
Gruß
Hallo Martin,
Ich hab gar nicht gewusst, das es so viele verschiedene Karpfen gibt.
Danke für deine Mühe, das du uns das so super erklärt hast!
DANKE!
lg Kurt
Es fehlt mir der Königskarpfen .
Hallo Ich habe heute einen Schuppenkarpfen gefangen, der war schwarz. Was für eine Rasse ist das ?
Grüß dich Kurt,
wie die Natur er so will gibt es bei den Fischen auch verschiedenste Färbungen. Wir haben auch so einen Fisch in unserem Hausgewässer und nennen ihn „Black Beauty“. Es gibt auch sogenannte „Two Tones“, welche eine halb / halb Färbung haben. Auf einer Seite heller oder eben dünkler als auf der anderen.
Ein Fachbegriff dafür fällt mir jedoch nicht ein.
lg Martin
Wenn Rücken SchwRz War Der Kopf Schuppen Über All Dann Ist Es Ein Schatten Karpfen Was Ich Weiß
Gibt es Hohenkarpfen? Ich finde keinen Hinweis darauf.
Servus Werner,
noch nie davon gehört – aber soll wohl ein wundervoller „Berg“ in Deutschland sein 😛
lg Martin
Was ist mit Marmor Karpfen?
Hi, gibt’s nicht auch noch den Aischgründer?
Grüß dich Markus, als Aischgründer Karpfen bezeichnet man Karpfen, welche unter Berücksichtigung einiger Aspekte gezüchtet werden. So soll Qualität und Herkunft gewährleistet werden. Aber das ist keine eigene Karpfenart.
lg Martin 🙂
Rotfedern meinte ich (dämliche Rechtschreib Korrektur)..
kann mir jemand bei der Bestimmung von 1-2Fischen helfen.!??
habe Unterwasser Bilder und ein Video Link dazu: https://youtu.be/LO2l95dBVeo
bitte helft mir, ich möchte gerne wissen ob mindesten ein Graskarpfen dabei ist!??
..der Rest sind Goldfische und ein paar Fordern, sowie zwei kleine Kois,
Danke Gruß Ricky
Servus Ricky!
Was ich auf jeden Fall erkannt habe, waren Schuppenkarpfen ohne Ende.
Graser wäre mir so jetzt keiner aufgefallen.
lg Martin
Petri Heil, konnte im Juli, vermutlich wegen des warmen Wassers 2 Graskarpfen landen, gestern 2 Nacktkarpfen und einen wunderschönen Schuppi 55 cm. Diese Sorte kommt bei mir IMMER zurück ! Angelfreunde, machts nach…..
Ein dickes Petri! Dann hattest du ja einen erfolgreichen Juli. Weiter so! 🙂
Vielen Dank Martin für das Aufklären des Karpfen’salads‘. Das ist für mich als totale Biologieanfängerin sehr hilfreich.
Hey Alexia, vielen Dank für dein Feedback! 🙂
Schade das das mit der Checkliste nicht funktioniert
Servus Peter!
Die Checkliste funktioniert mittlerweile wieder einwandfrei. Wir bedanken uns bei dir jedoch für den Hinweis!
lg Martin
Ich weiß nicht,was für ein Fisch ich gesehen habe,er sah aus wie ein Karpfen aber irgendwie ähnelt er keinen,der hier angegebenen Fische.
LG