Nachtofotografie beim Karpfenangeln

Nachtfotografie beim Karpfenangeln

Warum Karpfen nachts fotografieren? Ganz einfach! – Der Karpfen ist das höchste Gut bei diesem Hobby und sein Wohlergehen sollte für uns Angler immer an erster Stelle stehen! Fische, die nachts gefangen wurden, zu hältern, um sie am Morgen bei Tageslicht zu fotografieren, ist ein umstrittenes Thema.

Das hat den Grund, dass wissenschaftliche Tests und Untersuchungen ergeben haben, dass lediglich die erste Zeit in der Karpfenschlinge der Erholung des Fisches dient. Ab einem gewissen Zeitpunkt schlägt die Erholungsphase in eine Stressphase um und diese steigt mit zunehmender Zeit an.

Ich habe selbst auch schon Fische gehältert – ganz klar, aber ich versuche es so selten wie möglich und so kurz wie möglich zu machen. Im Idealfall verbringt der Karpfen nur 5-10 Minuten in der Schlinge während du alles für ein schönes Nachtfoto aufbaust.

Doch was brauchst du dazu? Dazu komme ich jetzt!

Die Ausrüstung

Karpfen nachts zu fotografieren ist weit weniger aufwendig und vor allem weniger kostspielig, als du dir vielleicht im ersten Moment denkst. Ich zeige dir wie du auch mit weniger Budget tolle Fangfotos in der Nacht machen kannst!

Das wichtigste ist eine Lichtquelle, bzw. zwei Lichtquellen um die Entstehung von Schatten zu minimieren, aber dazu komme ich noch. Ich verwende hier zum Beispiel mit Akku betriebene LED Lampen bei denen man die Helligkeit einstellen und sich zwischen kaltem und warmem Licht entscheiden kann.

Zu den Lichtquellen brauchst du Stative – hier reichen ganz einfache günstige, oder du stellst dir die Lampen zum Beispiel auf einen Eimer, Stuhl, etc…! Solltest du mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren, verwende auch hier unbedingt ein Stativ, um scharfe Bilder zu erhalten! Dieses Stativ muss ebenfalls kein besonderes sein – es sollte nur gut stehen.

Das war`s auch schon! Kommen wir zum Aufbau:

Vernünftige LED Lampen für eine gute Belichtung und somit scharfe Bilder

Das „Halo Light“ von Fox eignet sich wirklich perfekt, um schöne Nachtbilder zu machen! Hole dir am besten gleich 2 Stück und du kannst gut von zwei Seiten belichten.

Günstige Stative für deine LED Lampen

Die Basic Stative sind extrem günstig und reichen vollkommen aus, um deine 1 oder 2 LED Lampen entsprechend zu platzieren.

Stabiles Stativ für deine Kamera

Ein Klassiker und bislang immer noch ein treuer Wegbegleiter ist das Cullmann Alpha Stativ. Preislich auch sehr günstig, jedoch für unsere Fotografie beim Karpfenangeln völlig ausreichend!

So solltest du deine Ausrüstung aufbauen

Erst platzierst du die Abhakmatte vor einem schönen Hintergrund. Danach stellst du dir die Lampen auf und zwar so, dass eine ungefähr auf den Kopf und die andere auf die Schwanzflosse des Karpfens leuchten.

Mit dieser Beleuchtung hilfst du der Kamera später enorm dabei richtig zu fokussieren und des ermöglicht dir die Bildung von Schatten zu verringern. Nun hast du genug Licht, um die Kamera zu positionieren.

Stell dir die Kamera auf und schau dir an, ob der komplette gewünschte Bereich im Bild ist. Im besten Fall benützt du einen externen Blitz auf deiner Kamera, wobei bei einer guten Ausleuchtung meistens auch der in der Kamera integrierte Blitz reicht, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Viele machen die Bilder per Fernauslöser mit einer Fernbedienung, aber das sieht meiner Meinung nach nicht so gut aus und ist auch ziemlich aufwendig, während man den Fisch hält.

Sieht dann alles in etwa so aus:

Nachtfotografie beim Karpfenangeln Aufbau

Mein Tipp: Verwende die Intervallfunktion der Kamera (fast jede Kamera besitzt diese Funktion). Hier kannst du einstellen wie viele Fotos mit einer Auslösung gemacht werden sollen und in welchen Zeitabständen sie gemacht werden sollen.

Ich mache immer 10 Fotos mit 3 Sekunden Abstand zwischen jedem Bild, das gibt mir die Möglichkeit, mich nach dem Auslösen in Ruhe in Position zu bringen und den Fisch noch etwa 5-6 Mal abzulichten.

Einstellungen und Fokussieren

Zur Linse rate ich dir, dass du am besten eine Festbrennweite zwischen 30 und 50mm wählst, denn mit dieser Brennweite bist du gezwungen den Abstand zum Fisch zu vergrößern und so wirkt die Ausleuchtung durch den Blitz viel besser und natürlicher (eine Brennweite von 50mm bringt die natürlichste Darstellung – sprich so würde es das menschliche Auge in etwa sehen!).

Wenn man mit dem Blitz zu nah am Fisch ist, wird dieser schnell zu viel belichtet! Die Einstellung auf der Kamera ist bei mir ziemlich universell und passt eigentlich fast immer.

Kameraeinstellung Nachtfotografie Karpfenangeln

Meine persönliche Kamera Einstellung: Zuerst solltest du in den manuellen Modus wechseln, weil die automatischen Modi der Kameras nachts einfach meistens überfordert sind. Bei der Verschlusszeit stellst du 1/125 oder 1/250 Sekunde ein, bei der Blende wählst du den Wert f5 und den ISO Wert stellst du auf 400.

Natürlich ist das jetzt nur eine allgemeine Einstellung und du kannst dir mit der Zeit deine eigene Einstellung festlegen, um das für dich beste Ergebnis zu erzielen.

Handy oder Spiegelreflexkamera?

Natürlich wirst du mit einer richtigen Kamera immer das bessere Ergebnis in Sachen Schärfe und Qualität erzielen, aber bei der richtigen Ausleuchtung kannst du auch mit dem Handy tolle Bilder machen.

Gerade wenn jemand keine Spiegelreflexkamera besitzt, sind die Lampen zur Beleuchtung umso wichtiger. Beim Fotografieren mit dem Handy musst du die Leuchtstärke der Lampen aber etwas nach oben drehen, wogegen du im Vergleich bei der Spiegelreflexkamera mit gutem Blitz nur eine schwache Beleuchtung von links und rechts benötigst.

Kleine Info am Rande: die meisten Handys haben eine Brennweite von ungefähr 28mm! Also passend für dein Vorhaben

Karpfen nachts fotografieren
Schuppenkarpfen bei Nacht

Zum Abschluss lässt sich zusammenfassend sagen, dass du auch mit wenig Budget nachts tolle Fotos von deinem Fang machen kannst, wenn du die richtigen Hilfsmittel hast.

Für mich ist es mittlerweile ein Thema das mich begeistert, weil der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Also geh raus und teste es selbst, probiere ein bisschen herum und du wirst sehen, das Ganze ist eine „Learning-by-doing“-Sache.

Mit der Zeit werden deine Ergebnisse von allein besser und von Mal zu Mal kannst du etwas dazulernen. Viel Spaß dabei!

Und wenn dich das Nachtangeln auf Karpfen interessiert, dann habe ich darüber schon einen Beitrag geschrieben: Nachtangeln auf Karpfen – Worauf solltest du achten?

Autor: Florian Probst


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